Es ist an der Zeit die USA zu verlassen! 35 000 km sind wir bisher gefahren und wir sind jetzt bereit was neues zu entdecken. Am 09.10.2017 reisen wir bei Tecate nach Baja California, Mexico ein.
Unser Weg führt uns erst einmal nach Ensenada wo wir Yasmin und Stefan treffen. Die beiden sind mit dem Zebra unterwegs, einem 1992er Toyota Landcruiser und haben die gleichen Reisepläne wie wir,
nur sind sie in Halifax gestartet und haben insgesamt zwei Jahre Zeit. Christoph und Stefan hatten schon eine Weile über Facebook Kontakt eben weil wir die gleichen Reisepläne haben. Bisher
hatten sich unsere Wege nur noch nicht gekreuzt, jetzt ist es soweit denn unser beider Autoversicherung läuft zur gleichen Zeit ab. Wir beschließen eine Weile zusammen zu Reisen, was vor
allem auf der spärlich besiedelten Baja mit eher schlechten Strassenverhältnissen von Vorteil ist. In Ensenada stocken wir nochmal Lebensmittel auf und ziehen weiter nach Süden. Kurz nach
Ensenada biegen wir auf eine Schotterstrasse ab um einen Schlafplatz zu suchen und finden dabei die Strecke der Rally Baja 1000. Die 1000 Meilen (1600 km) von Ensenada bis ganz zur Spitze runter
nach La Paz führt. Ja und weil wir schon mal da sind lassen wir Luft aus den Reifen und bleiben erstmal auf dieser Strecke. Wir hatten dann auch noch einen Platz zum übernachten gefunden, mitten
im Nirgendwo, mit Sternenhimmel und wilden Pferden. Am nächsten Tag geht's nach San Felipe und erstmal landen wir inmitten der Dreharbeiten für einen Werbefilm von BF Goodrich. Dunebuggies
rasen durchs Gelände und wir positionieren uns hinter einer Kuppe und beobachten das Geschehen. Vor allem warten wir bis die durch sind, wir wollen ja nicht im Weg sein, so schnell wie die sind
wir nämlich nicht, wir haben schliesslich unser Haus dabei ;-) Die Strecke ist mit grünen und orangenen Schildchen eigentlich sehr gut markiert, trotzdem biegen wir einmal 'falsch' ab, kommen an
einer etwas verwahrlosten Rancho vorbei und merken schnell, dass uns ziemlich energisch zwei Pick-up`s folgen. Hier geht's nicht weiter meinen die Männer sehr bestimmt! Die Strasse hört auf!
Gut, wir drehen ja schon um, einer der beiden fährt voran, der andere hinterher und sie geleiten uns wieder auf den richtigen Weg. Was wir da wohl gefunden hätten, man weiss es nicht, wir können
nur spekulieren und es ist eurer Phantasie überlassen ;-)
In San Felipe angekommen wollen wir einen Übernachtungsplatz am Strand finden, was gar nicht so einfach ist, es gibt keine detaillierten Karten, das GPS kennt auch keinen Weg und in die Richtung
in die wir wollen sind die Wege entweder mit einem Zaun versperrt oder zugeschüttet. Als wir schon aufgeben wollten kreuzt ein Fischer auf einem Fahrrad unseren Weg und sagt, follow me! Was wir
tun und wir sind gespannt wo er uns hinführt. So schnell wie der radelt muss er den Weg kennen und er navigiert uns geschickt durch das Wege Wirrwarr. Wir hätten den richtigen Weg niemals erkannt
und er führt uns in eine kleine Bucht wo das letzte Stück des Weges ein bisschen steil und vor allem recht steinig ist. Als wir schon fast unten sind fragt er ob wir 4x4 hätten, besser spät als
nie ;-) Daniel ist sein Name und er fischt hier illegal. Manchmal kommt die Polizei meint er, dann muss er sich schnell verstecken aber wir sollen uns keine Sorgen machen, die Touristen
lassen Sie in Ruhe. Er hilft uns Feuerholz zu sammeln und wir laden ihn zum Bier ein. Der erste Strandplatz war schon mal nicht so einfach zu finden, der zweite Versuch sollte
scheitern. Etwas südlich von San Filipe suchen wir nach dem nächsten Übernachtungsplatz und eigentlich sollte Muggl an dem Tag Vorfahren, weil aber das Zebra näher an der Abzweigung steht fährt
es als erstes den schmalen Weg in Richtung Meer entlang. Der ist sandig das sehen wir und auf einmal verschwindet das Zebra vor uns indem es hinter der Düne nach unten absackt. Eingesunken im
Sand sitzt es da unten, wir laufen die Umgebung ab ob es über den Strand einen Weg raus gibt aber das sieht schlecht aus. Das Zebra muss da rückwärts wieder raus bzw. hoch! Wir Schaufeln und
graben um die Reifen frei zu kriegen und versuchen erst es mit Muggl hochzuziehen. Weil aber auch Muggl oben auf dem Hügel Sand unter den Füssen hat und sich auch einzugraben droht lassen wir
das. Letztendlich graben wir noch mehr und legen alle sechs Sandbleche die wir haben immer wieder hintereinander sodass ein fester Untergrund entsteht und sich das Zebra aus eigener Kraft
befreien kann. Zwei Stunden schweisstreibende Arbeit, es wird langsam dunkel und wir haben immer noch keinen Platz zum übernachten. Der nächste Campingplatz ist zu, der übernächste ziemlich teuer
also stellen wir uns einfach in die Wüste und schlafen zwischen Kakteen im nirgendwo - auch schön :-)
Die Strecke der Baja 1000 führt teilweise auf der Teerstrasse, meistens aber durch die Pampa, die Strassen- bzw. Streckenverhältnisse sind vielseitig, mal Sand, mal Stein, mal Felsen, durch die
Wüste mit Kakteen (ich wusste nicht dass es so viele verschiedene gibt!) durch trockene Flussbetten, es ist alles dabei. Vor allem findet man immer wieder schöne Plätze zum übernachten, mal am
Strand, mal unter Riesenkakteen oder im Calamajue Canyon wo wir am Morgen aufwachen und einen Platten haben! Wie geht denn das? Am Tag vorher war doch noch alles in Ordnung?! Wir Pumpen erstmal
wieder Luft auf und warten, sie scheint nur langsam rauszugehen also fahren wir mit verletzten Fuss weiter. Die Strecke wird anspruchsvoll und wir kontrollieren regelmässig den Reifendruck,
komisch, es geht kaum Luft raus aber umso besser! Wir schaffen die 54 km nach Bahia de Los Angeles und müssen nur zweimal ein bisschen Luft nach pumpen. In Bahia de Los
Angeles angekommen gibt es erstmal Tacos, mit Ginas Tacostand haben wir gleich den besten im Ort gefunden und hungrig eine Autowerkstatt zu suchen macht ja auch keinen Sinn. Dann geht's zum
Supermarkt und wie praktisch, gegenüber ist gleich eine Werkstatt die scheinbar alles machen. Wir melden uns schon mal an, füllen aber im Supermarkt erstmal unsere Vorräte wieder auf. Im
Supermarkt sprechen uns Dennis und Rainy an, sie sassen schon am Tisch neben uns am Tacostand. Sie fragen was wir machen und ob wir einen Campingplatz suchen. Ja in der Tat, wir wollten
tatsächlich ausnahmsweise mal auf einen Campingplatz weil wir Internet brauchen um den ADAC zu kontaktieren. Unsere Bremsscheiben scheinen durch zu sein und beim Bremsen rüttelt es
ordentlich.
Dennis meint, kommt doch mit zu uns, da könnt ihr am Strand campen, ihr könnt bei uns duschen, die Kayaks benutzen und das mit dem ADAC klären. Sie erwarten am späten Nachmittag eh noch mehr
Besuch weil sie für die kommende Woche eine vierfache Geburtstagsfeier planen. Na dann fallen wir ja nicht auf ;-) Er erklärt uns wo wir hinfahren müssen und die Wegbeschreibung ist
abenteuerlich, schliesslich setzt er auf meiner Karte im Handy einen Pfeil ins nichts. Da wohnen wir meint er. Ich bin gespannt ob wir das finden.....
Als unser Reifen geflickt ist und wir alles erledigt haben fahren wir in Richtung Süden, zweimal müssen wir abbiegen, irgendwo liegt an einer Gabelung ein Reifen, da müssen wir links und auf
einmal haben wir einen Sprinter vor uns, als der anhält fragen wir ob sie zu Dennis und Rainy fahren. Ja! Sagen Don und Susy, sie warten nur noch auf Freunde die noch nie da waren und den Weg
nicht kennen. Wie praktisch, wir kennen den Weg ja auch nicht und hätten ihn vermutlich auch nie gefunden, hätten wir die beiden nicht getroffen. Somit fahren wir in einer vierer Kolone in die
Bucht wo Dennis und Rainy sowie einige andere ihre Ferienhäuschen haben. Wir werden sehr herzlich empfangen, es wird uns der Weg zu unserem Campspot erklärt und der Weg zu Jeff und Susan wo
es am Abend Dinner gibt. Wir können es nicht glauben, wir sind im Paradies gelandet! Die Menschen sind so hilfsbereit und offen, alle im Rentenalter aber so jung geblieben und voller
Lebensfreude. Letztendlich bleiben wir zwei Wochen dort, Alan, ein Freund von Jeff holt unsere Bremsscheiben am Internationalen Flughafen in San Diego ab und bringt sie uns mit. Er kommt mit
seiner Frau Jen eine gute Woche nach unser Ankunft nach Bahia de Los Angeles. Zu den Bremsscheiben gibt es auch noch einen extra Bericht!
In den zwei Wochen erleben wir so viel und ich fasse es mal nur kurz zusammen. Wir Schnorcheln mit Walhaien, Paddeln mit Delfinen, sehen zum ersten mal Taranteln. Jeden Tag kommt jemand
anders zu uns und fragt ob wir was aus dem Ort brauchen. Jeff und Susan fahren mit uns zur Wäscherei, in den Supermarkt und zum Brennholz sammeln. Bei Dennis und Rainy verbringen wir viele Abende
bei leckerem Essen das immer mal wieder von jemand anderem gekocht wird, so leisten wir auch einen kleinen Beitrag und Christoph und Stefan kochen Käsespätzle. Als der Tag der grossen Feier
da ist bieten wir an zu helfen, wir stellen Tische und Stühle auf, dekorieren und verteilen Kuchen. Zum mitfeiern und tanzen bleibt aber auch noch Zeit. Es sind auch die Mexikaner aus dem Dorf
eingeladen und zahlreich erschienen, Gina macht Tacos, es spielt eine Mexikanische Band, es wird eine Piñata aufgehängt die die Kinder aus dem Dorf runterhauen dürfen. Eine schöne Feier auf
der wir sehr viele interessante Leute kennengelernt haben wie Dave und Debbie zum Beispiel mit deren Hilfe wir später in La Paz noch ein Solarpanel kaufen...
Am vorletzten Abend sind wir noch bei Jeff und Susan zum Essen eingeladen. Alan und Jen sind mit unseren Bremsscheiben angekommen und Alan erzählt wie er vom Zöllner zum Fahrzeug befragt wurde
und eigentlich ja gar nicht wusste was ein Iveco ist. Er hat dann auf seinen Oldtimer abgelenkt ;-) An unserem letzten Tag, es ist ein Sonntag, bauen Christoph und Stefan die neuen
Bremsscheiben ein. Dennis hat eine super ausgestattete Garage mit allerlei Werkzeug welches wir benutzen dürfen. Dennis Werkstatt und auch sein Haus ist irgendwie der Mittelpunkt in dieser
Gemeinschaft und Treffpunkt zu jeder Tageszeit. So sind die Jungs auch in bester Gesellschaft und Begleitung der technisch versierten Rentnern die mit Rat und Tat zur Seite stehen, mit Cerveza in
der Hand ;-) Wir reisen am darauffolgenden Montag mit einem lachenden und einem weinenden Auge ab. Einerseits freuen wir uns dass wir neue Bremsscheiben haben und endlich weiter können,
andererseits sind wir traurig, dass wir diese lieben Menschen nun verlassen müssen.
Für uns geht es weiter Richtung Süden, buchstäblich über Stock und Stein entlang der Rallystrecke Baja 1000. In Santa Rosalia treffen wir auf Shay und Monika aus Vancouver, Kanada die
für fünf Wochen Ferien auf der Baja machen. Nachdem wir die gleiche Strecke haben schliessen sich die beiden uns kurzerhand and und wir reisen zu dritt bzw. zu sechst weiter. Je weiter wir
nach Süden kommen umso schönere Strände finden wir zum Übernachten und oft führen die Strassen dort hin über Schotter, Sand, trockene und weniger trockene Flussbetten. Als wir allerdings auf
der gegenüberliegenden Seite der Bahia de Concepción einen schönen Strand suchen gestaltet sich das als etwas schwierig. Alle drei Pärchen von uns haben Infos zu diesem Platz aus
verschiedenen Quellen. Die Zebras haben davon in einem Blog gelesen, die Kanadier haben die Infos von Locals und wir haben den Tipp von anderen Reisenden die im Jahr vorher dort waren. Also
öffnen wir wie in den Wegbeschreibungen erklärt das Tor das nach der Bucht links in die Schotterstrasse weggeht und fahren in die Rancho. Pferde und Kühe schauen uns ungläubig an, eine Strasse
ist nur schwer erkennbar und uns fallen die Worte von Jeff wieder ein der sagte: 'On Baja you have to keep this in mind: follow the most traveled road!' So machen wir das, es geht aber nur sehr
langsam voran da es einer der schlechtesten Trails ist die wir je gefahren sind. Es wird dunkel, der Strand ist nicht besonders schön und steinig, trotzdem lassen wir uns nieder und schlagen
unser Lager auf. Wir verbringen einen schönen Abend, Kochen Gemüsepfanne mit Chorizo, backen Cinnamon Rolls im Dutch Oven und machen Fotos von einem unglaublichen Sternenhimmel über uns. Wir sind
so ab vom Schuss, dass es hier quasi keine Lichtverschmutzung gibt. Weil wir so in fahrt sind fangen wir auch noch an mit Taschenlampen in die Luft zu schreiben. Das Ergebnis 'Baja' und
'Mexico' kann sich sehen lassen. Am nächsten morgen schauen wir wie weit wir noch kommen und stehen plötzlich vor einer Felswand. Also wenn da mal irgendwo ein schöner Strand war ist der
verschwundenen oder ein Erdrutsch hat den Zugang so verschüttet, dass dieser nichtmal mehr zu erkennen ist. Also drehen wir um! Wir beschliessen uns am Ausgang bzw. da wo es wieder auf
den Highway geht zu treffen. Irgendwie kommen wir aber an ner anderen Stelle raus als wir reingekommen sind, das Zebra und Muggl sind zeitgleich da aber die Kanadier sind hinten geblieben. Wir
Pumpen schon mal Luft auf und beraten uns wie wir die beiden wieder finden als sie schliesslich auch ankommen und wie wir auch scheinbar irgendwo die falsche Abzweigung erwischt haben. Die
Freude ist gross und umso grösser als Monika mit unserem Dachfenster auf uns zu kommt! Ja ihr lest richtig, wir haben unser Dachfenster verloren, Muggl kurzerhand zum Cabrio gemacht und das noch
nicht mal gemerkt! Scheinbar hat uns irgendwo ein Ast gestreift und die gute Luke vom Dach gerissen!
Der nächste Strandplatz wartet schon und wir finden ein Paradies zum Schnorcheln mit feinem weissen Strand. Hier entfernen wir erstmal den Busch aus unserem Kleiderschrank und befestigen das
Dachfenster so dass es erstmal für ne Weile hält.
Nach zwei Tagen Erholung am Strand wo wir super Schnorcheln können, sehr viel Spass beim UNO haben geht es schon wieder weiter nach Loreto. Ein süsses Städtchen mit schönem Historischen
Zentrum das uns sehr gut gefallen hat. Von dort geht's dann aber schon wieder auf die Piste nach Agua Verde und Piste ist hier nicht übertrieben. Es geht in Serpentinen eine sehr schmale
Schotterstrasse ziemlich steil hinunter, unten allerdings erwartet und eine ruhige Bucht mit einer kleine steinigen Insel in der Mitte, wieder ein Paradies zum Schnorcheln mit tollen Korallen. Am
nächsten morgen heisst es Abschied nehmen von den Kanadiern, die beiden müssen ein bisschen vorwärts machen, schliesslich haben sie nur fünf Wochen und müssen ja auch den ganzen Weg
wieder zurück! Wir, das Zebra und Muggl starten ein bisschen später, es dauert aber nicht lange und wir finden die Kanadier am Strassenrand mit aufgebocktem Camper. Am rechten Vorderreifen hat
sich eine Mutter gelöst und der Bolzen ist soweit raus gewandert dass sich der Reifen von der Radaufhängung gelöst hat und einfach weggeknickt ist! Das ganze ist zwar an einer Steigung passiert
aber auf Asphalt und grade ein paar Kilometer nach der steilen, kurvigen Schotterpiste. Die Mutter war natürlich weg und wir haben Muggl und das Zebra nach einer übrigen Mutter durchsucht, nix!
Stefan flickt den Schaden notdürftig und wir können die beiden so in die nächste Werkstatt schicken.
Für uns geht es weiter Richtung La Paz wo wir uns nach knapp fünf Wochen auch vom Zebra verabschieden. Wir haben nämlich beschlossen nicht mehr bis ganz unten nach Argentinien zu reisen sondern
nur nach Panama. Es gibt so viel zu sehen und zu entdecken und wir wollen keinen Stress haben. Eineinhalb Jahre erschienen uns am Anfang viel, wenn man aber eine Weile unterwegs ist merkt
man, dass das nicht genug ist. Somit haben wir jetzt mehr Zeit und können auf der Baja noch etwas trödeln. Erstmal organisieren wir uns ein neues Solarpanel denn die alten sind nicht mehr so
leistungsfähig. Dann lassen wir Muggl bei einem Diesel Spezialisten checken denn die neue Einspritzpumpe macht auch schon wieder Probleme. Er hat Rost im Tank und das Ein-Filter-System macht
das nicht mit, erklärt der Mexikaner. Er reinigt unseren Tank recht gründlich, wir sind gespannt ob’s was bringt und mein Fachspanisch was Autoreperaturen angeht wird immer besser. Wir
geniessen den 'unteren Loop' der Baja wie wir ihn nennen noch ausgiebig. Todos Santos ist eines unserer Lieblingsstädtchen auf der Baja. In Cabo San Lucas gönnen wir uns für zwei Nächte ein
Hotel, was das noch für folgen hat könnt ihr im nächsten Bericht lesen. Nix schlimmes, soviel schon jetzt ;-)
Wir gehen lecker essen im 'Mi Casa' einem zwar etwas touristischen aber sehr leckerem Restaurant mit einem mix aus moderner und traditionell Mexikanischer Küche und einer riesigen Sammlung
an Catrinas. Das sind die Skelettfiguren die man in Mexiko hauptsächlich zum Dia de los Muertos (Tag der Toten) bzw. Allerheiligen kaufen kann. Dazu gibts noch ne Bootstour um die Spitze der Baja
California vor Cabo San Lucas, wo wir uns die Felsformationen, Strände und Seehunde anschauen. Ein bisschen Touri-Programm darf auch sein, schliesslich sind wir im Urlaub und ausserdem ist
Nebensaison ;-) Am besten holt man sich Infos zu Preisen bei Locals und verlangt dann auch bei den Touranbietern den Einheimischen-Preis. Das funktioniert eigentlich immer. Über den
Camino Cabo Este geht es auf der anderen Seite wieder hoch Richtung Cabo Pulmo und Los Barriles. Dort wurden wir erstmal aufgehalten und dazu gibt es einen extra Bericht: 'Diese Tage die ein
unerwartetes Ende nehmen.’ Von Los Barriles versuchen wir dann zum letzen Mal auf der Baja unser Offroad-Glück und wollen an der Küste entlang nach La Paz. Die Strasse
ist in der Karte eingezeichnet und google kennt sie auch also fahren wir mal los. Die ersten Kilometer sind sogar geteert, dann nur noch Schotter, schliesslich wird’s
recht hubbelig und eng, nach knapp 40 km kommt uns ein Radlfahrer aus England entgegen, der weiss nicht was er von uns an der stelle halten soll und sein Gesicht ist eine Mischung aus
erstaunen und freude. Wenn ihr da weiter wollt seid ihr verrückt, der Weg wird noch schlimmer, enger und steiler. Danke, wir verzichten! Gut dass Muggl so kurz ist, wir können somit
quasi überall umdrehen. Wir wollen ja nix riskieren und fahren die Strecke zurück und es findet sich ein schöner Strand zum übernachten wo wir uns niederlassen. Als ich grad
einen Zettel für den Engländer auf dem Radl an den Baum neben der Strasse hängen wollte, kommt er schon angefahren. Er leistet uns Gesellschaft, wir kochen und er freut sich über kaltes
Bier. Nach den Strapazen der schlechten Strassen auf der Baja besuchen wir zur Entspannung noch die heissen Quellen von Santa Rita, ein Flusslauf aus den Bergen mit verschiedenen Pools,
einer davon ist heiss und es lässt sich wunderbar darin entspannen. Vor allem weil wir ganz alleine da sind und das obwohl Samstag ist! Unsere letzte Nacht verbringen wir am Playa El
Tecolote Nördlich von La Paz und verabschieden uns schweren Herzens von Baja California. Aber man kann ja nicht ewig bleiben, es gibt noch so viel zu sehen. Nach 3600 gefahrenen Kilometern, davon
gut die Hälfte ungeteert oder sogar offroad bringt uns die Fähre am 22.11. aufs Festland.